Briefmarkensammler - Philatelist - Aussteller - Preisrichter

von Gerhard Binder
(entnommen aus dem Ausstellungskatalog der NAJUBRIA 2003)

"Sammler sind glückliche Menschen" soll Wolfgang Goethe einmal gesagt haben. Und tatsächlich ist es so: gleichgültig was man sammelt, man freut sich jedes Mal, wenn man seine Sammlung betrachtet, oder ihr sogar ein neues Stück hinzufügen kann. Sammeln macht den Menschen individueller - er hat etwas, was andere nicht haben, oder nicht so haben.

Wen wundert es dann, wenn ein junger Briefmarkensammler in dem allseits bekannten, inzwischen schon gequälten Witz aus früherer Zeit, seiner Angebeteten angeblich seine Briefmarkensammlung zu zeigen anbietet, nur um sie eigentlich in sein Kämmerchen zu locken. Immerhin: er hatte etwas zu zeigen, was andere nicht hatten! Und schön, dass das Briefmarkensammeln auch damals nicht einsam gemacht hat...

Eine andere Redewendung besagt, dass Briefmarkensammler weltoffen seien. Jetzt kommen wir der Sache schon etwas näher. Der Briefmarkensammler ist neugierig, er sammelt ja nicht nur bunte Bilder, um sie ins Album zu stecken, sondern er möchte wissen, aus welchem Land die Marke ist und was auf ihr warum abgebildet wurde. Es beginnt also damit, von anderen Ländern zu hören, neugierig zu werden wo sie liegen, etwas über ihre Kultur zu erfahren. Oder er kann die Weltpolitik plastisch erleben, wenn er feststellen muss, dass es bestimmte Länder überhaupt nicht mehr so gibt, gleichgültig ob sie Preußen oder UdSSR hießen. Will man vertieft sammeln, so braucht man Tauschfreunde - möglichst welche aus den Ländern, die man sammelt. So lernt man andere Menschen in anderen Ländern und anderen Sichtweisen kennen. Man versucht sich mitzuteilen, sich zu verstehen. Briefmarkensammeln fördert die internationale Freundschaft und gegenseitiges Verstehen. Briefmarkensammeln ist universell.

Mit dem Briefmarkensammeln fängt alles an

So sind für fast jeden Philatelisten die Anfänge: das Ansammeln und Ordnen von Marken nach Ländern oder nach Motiven wie Vögel, Märchen, Sportarten, Religion, usw. Was macht nun den Briefmarkensammler zum Philatelisten? Das Lexikon hilft uns da mit einer Definition von 'Philatelie' nicht viel weiter.

Bleiben wir in der Praxis: Der Philatelist begnügt sich nicht mit dem Sammeln von Briefmarken, sondern mit dem Sammeln von allen Materialien, die im täglichen Postverkehr anfallen, oder anfielen und er wertet sie wissenschaftlich aus. Zu diesen Materialien gehören vor allem vollständige Briefe und Karten in allen Arten ihrer Vorkommen (wie Wertbriefe, Telegramme, usw.), Stempelabschläge (z.B. Orts-, Tages-, Sonderstempel), Stücke mit eingedrucktem Wertzeichen (in der Fachsprache 'Ganzsachen') und Postbescheinigungen (Quittungen, Einlieferungsscheine, Paketkarten etc.), und vieles andere mehr. Und weil es auf der Welt so viele Länder gab und gibt, sammelt der Philatelist nicht alles. Ihm kommt es darauf an, von einem bestimmten Land, Thema oder Zeitabschnitt möglichst viel Material zu sammeln und dieses geschichtlich oder sonst wissenschaftlich zusammenzustellen, zu vergleichen und auszuwerten.

So gesehen gibt es nichts auf der Welt, was wir Philatelisten nicht auch mit unserem Medium, nämlich allen postalischen Erzeugnissen, darstellen könnten. So gesehen können wir universell forschen und Entwicklungen nachvollziehen, je nach unserem speziellen Interessengebiet, seien es Funsportarten, wissenschaftliche Höchstleistungen, bildende Kunst, oder die Entwicklung des Druckwesens, Länderkunde, oder geschichtliche Ereignisse.

Wenn man sich dann mit einem bestimmten Thema bewusst befasst, vertieft man sich automatisch, informiert sich weiter, liest, forscht. Man bildet sich fort. Philatelie schafft Wissen und Wissen ist Macht!

Zeigen was man hat und kann

Irgendwann hat man eine wirklich sehenswerte Sammlung zusammengestellt. Stolz über das erreichte will man sie anderen Menschen zeigen, will sich dafür sein Lob einholen, genauso wie Mutter fürs gute Essen gelobt wird. Wer ist dann besser als Begutachter geeignet, als ein Sammlerkollege. So werden Sammlungen verglichen, diskutiert und verbessert. Und des Menschen Natur ist es, besser sein zu wollen, als der andere. Die beginnt schon im Kindergarten, mit der Markenkleidung der Kleinen, setzt sich mit dem tollen Auto vor der Haustüre fort, und wird uns nicht zuletzt täglich bei allen möglichen Sportarten im Fernsehen eingebläut: der Mensch will sich vergleichen und er will dann besser sein!

Diesem Interesse hat sich der Verband der Briefmarkensammler, der Bund Deutscher Philatelisten, nicht verschlossen. Er hat mit seinen Fachleuten Regeln aufgestellt, nach denen sich philatelistische Sammlungen miteinander vergleichen lassen können. In Ausstellungen können nunmehr andere Sammler und interessierte Besucher die Exponate bewundern und in verschiedenen Ausstellungsklassen vergleichen. Übrigens, ein Exponat ist der Extrakt einer Sammlung, den man bei Wettbewerbsausstellungen zeigt. Insbesondere sollen diese Ausstellungen aber auch andere Menschen anregen, selbst mit einer Sammlung zu beginnen und zu spüren, welche Freude es macht, sein besonderes Interessengebiet philatelistisch darzustellen. Die Ausstellungen sind deshalb die Schaufester der Philatelie!

Die Deutsche Philatelisten Jugend DPhJ hat, als der Fachverband der jungen Briefmarkenfreunde in Deutschland, für die jugendlichen Sammler ebenfalls Regeln zur vergleichenden Bewertung von Briefmarkensammlungen bei Ausstellungen zusammengestellt. Diese Regeln nennt man 'Ausstellungsordnung'.

Die Ausstellungsordnung sagt wie's geht

In der Ausstellungsordnung sind alle Dinge und Vorkommnisse geregelt, die bei einer Ausstellung vorkommen können. So ist zum Beispiel geregelt, dass nur Mitglieder der DPhJ an Wettbewerbsausstellungen teilnehmen können. Mitglieder der DPhJ gehören einer Jugendgruppe an, wo sie alles über das Briefmarkensammeln und die Philatelie lernen können. Mit den anderen Gruppenmitgliedern können sie nicht nur Briefmarken sondern auch Erfahrungen austauschen. Gemeinsam sammelt es sich auch besser! Die Gruppenleiter helfen beim Sammlungsaufbau, geben wichtige Ratschläge und Informationen, sowie Anleitung, wie man aus einer Briefmarkensammlung ein Ausstellungsexponat macht. Und weil man diese Anleitung braucht um ein wettbewerbsfähiges Exponat zu gestalten, können nur DPhJ-Mitglieder an Wettbewerbsausstellungen teilnehmen.

Die Ausstellungsordnung regelt natürlich auch, bei welchen Ausstellungen man zum ersten Mal teilnehmen darf. Es sind dies die Ausstellungen im Rang 3. Ähnlich wie beim Fußball spielt man in verschiedenen Ligen. Bei den Philatelisten heißen diese 'Ränge'. Der Aussteller beginnt mit seinem Exponat im Rang 3 und kann bei entsprechender Qualifikation in Rang 2 und dann in Rang 1 aufrücken. Rang 1 ist die höchste nationale 'Liga' in Deutschland. Die NAJUBRIA (Nationale Jugend-Briefmarkenausstellung) ist eine Rang 1-Ausstellung und trägt deshalb die Deutschen Meisterschaften der Jugendphilatelie aus! Die besten Exponate ihrer Klasse sind deshalb die Deutschen Meister! (Es gibt auch noch die Deutschen Mannschafts-Meisterschaften, die finden aber auf einer anderen Veranstaltung nach anderen Regeln statt.) Die besten deutschen Exponate können dann an den Weltausstellungen, den Weltmeisterschaften der Philatelie, teilnehmen. Aber bis dahin muss man genauso viel Fleiß und Schweiß ins Exponat investieren, wie Sportler für ihre Weltmeisterschaften trainieren müssen!

Von Punkten und Medaillen

Wie kommt man eigentlich von Rang 3 nach Rang 2? Das ist ganz einfach. Jedes Exponat wird bewertet und kann bis zu 100 Punkte bekommen. Im Rang 3 bekommt man bei bis zu 39 Punkten eine Beteiligungsurkunde. Dann muss man aber noch recht viel 'trainieren' um 'weiter in der Liga mitspielen' zu können! Von 40 bis 49 Punkten erhält man eine Bronzemedaille usw. die genaue Einteilung könnte Ihr der nachfolgenden Tabelle entnehmen. Ein Exponat, das zwei Mal eine Vermeilmedaille oder eine Goldmedaille im Rang 3 erreicht hat, kann in Rang 2 aufrücken. (Eine Vermeilmedaille ist übrigens eine vergoldete Silbermedaille.) Das Gleiche gilt für die Teilnahme am Rang 1, dort muss zwei Vermeil- oder Goldmedaillen aus dem Rang 2 vorweisen können. Für die Teilnahme an internationalen Ausstellungen muss man mindestens eine Großsilbermedaille im Rang 1 erhalten haben. Wer in einem Rang drei Goldmedaillen erreicht hat, darf nur noch im höheren Rang teilnehmen.

Rang  3  2  1
Goldmedaille mindestens  75   80  85
Große Vermeilmedaille  -  -  80
Vermeilmedaille  65  70  75
Große Silbermedaille  -  -  70
Silbermedaille  55  60  65
Silberbronzemedaille  50  55  60
Bronzemedaille  40  45  50
Beteiligungsurkunde unter  40  45  50 Punkte

Da stellt sich doch gleich die Frage: "Werden alle Kinder und Jugendlichen nach gleichen Maßstäben bewertet?". Die Antwort lautet: "Natürlich nicht!". Das wäre nicht sehr fair. Vergleichen wir das Briefmarkensammeln mit Fußball, so gibt es dort eine A-, B-, oder C-Jugendmannschaft. In der Philatelie gibt es das auch. Die Altersgruppe A gilt für Jugendliche von 13 bis 15 Jahren, die Altersgruppe B von 16 bis 18, und die Altergruppe C für Teilnehmer von 18 bis 21 Jahren. Für Kinder bis 12 Jahre gibt es die Altersgruppe K und wer älter ist, nimmt dann an der Wettbewerbsausstellungen der Erwachsenen teil.

In jeder Altersgruppe werden die Kriterien neu gewichtet. Bei den Jüngeren kommt es mehr auf eine saubere Gestaltung ihres Exponates an, deshalb können sie dort mehr Punkte erreichen, als die Älteren. Bei denen nimmt man an, dass sie die Gestaltung längst begriffen haben, aber nun mehr auf ausgesuchtes Material und die Vertiefung ihrer Kenntnisse achten sollen. Deshalb können sie mit dem Älterwerden dort zunehmend mehr Punkte erreichen. So kann die Leistung eines jeden seinem Alter gemäß beurteilt und mit der Gleichaltriger verglichen werden.

Je nach Alter und Rang ist auch noch festgelegt, wie viele Blätter ein Exponat auf Wettbewerbsausstellungen mindestens haben muss. Je nach Altersgruppe und Rang ist das unterschiedlich. Hier eine Aufstellung des Mindestumfangs eines Exponats:

Altersgruppe bis 15 16 bis 18 18 bis 21 Jahre
Rang 3 12 24 36 Blätter
Rang 2 24 36 48 Blätter
Rang 1 36 48 60 Blätter

"Und wer bewertet die Wettbewerbsexponate?". Bei Ausstellungen ohne Wettbewerb können oft die Besucher das schönste Exponat wählen. Im Wettbewerb wollen wir aber nicht unbedingt das schönste, sondern das beste Exponat herausfinden. Deshalb werden von der DPhJ Frauen und Männer gesucht, die verschiedene Eigenschaften in sich vereinigen müssen: Sie sollen in der Jugendarbeit engagiert sein, um Jugendliche verschiedenen Alters einschätzen zu können. Sie sollen auch gute Philatelisten sein, denn sie sollen ja sehr verschiedene Exponate vergleichen können. Sie sollen auch am eigenen Leib erfahren, wie es ist, von anderen Menschen bewertet zu werden und müssen deshalb selbst erfolgreiche Aussteller auf Wettbewerbsausstellungen sein! Und zuletzt müssen sie noch eine Ausbildung als Jugendpreisrichter durchlaufen. Eine solche Ausbildung umfasst ein fundiertes Seminar zu allen Wettbewerbsklassen und drei Praktika als Azubi bei anderen erfahrenen Preisrichtern. Erst wenn sie alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllt haben, bekommen sie den Pass für Jugendpreisrichter und dürfen Exponate in Wettbewerbsausstellungen bewerten.

Die Qual der Wahl - was wie sammeln

Oft wurde ich schon gefragt: "Wie bewertet man denn eigentlich Briefmarkensammlungen? Schaut man nach, ob alle Zähne vorhanden sind, oder ob alle Briefmarken nach Katalog komplett sind, oder wie schön sie im Album stecken?" Nun, dass Briefmarken nicht im Einsteckalbum ausgestellt werden können, sondern sehr sorgfältig auf besonderen Albenblättern montiert werden, weiß man spätestens dann, wenn man einmal eine Ausstellung besucht hat. Trotzdem ist die Frage nicht so leicht zu beantworten. Wie ja ganz am Anfang gesagt wurde, gibt es verschiedene Arten zu sammeln. Der eine sammelt Schmetterlinge oder Leichtathletik, der andere Ungarn oder die Stempel in Bayern. Da man diese Sammlungen nicht miteinander vergleichen kann, haben wir verschiedene Ausstellungsklassen geschaffen.

In der Klasse der Ländersammlungen werden Exponate gezeigt, die sich mit den Markenausgaben aus bestimmten Zeitabschnitten eines Landes befassen. Hier geht es vor allem um die Briefmarken des Ausgabelandes. Ein Länderexponat sollte möglichst vollständig alle Briefmarken des Landes und des gewählten Zeitabschnittes, oder der gewählten Ausgabe zeigen. Dabei sollen alle möglichen Varianten und Abarten gezeigt werden, wie Farbabweichungen, verschiedene Druckarten, Zähnungsarten, Ausgabearten (Bogen-, Rollen-, Zusammendruckmarken, Markenheftchen), des Papier, der Gummierung, unterschiedliche Wasserzeichen, Druckvermerke, die Wertzeichen auf Ganzsachen, sowie Abarten wie Plattenfehler, Druckausfälle und andere herstellungsbedingten Besonderheiten. Anhand von Ganzstücken (das sind Briefe und Karten) soll ergänzend gezeigt werden, wozu die Marken als Einzel- oder Mehrfachfrankatur gedacht waren. Bei Markenheftchen soll gezeigt werden, warum die Markenanordnung so und nicht anders gewählt wurde und welche Zusammendruckkombinationen daraus für verschiedene Portostufen möglich waren. Dabei kommt es stets darauf an, die Systematik der Markenausgaben beizubehalten und die Marken in den Vordergrund des Exponats zu stellen.

Postgeschichtliche Exponate befassen sich mit verschiedenen Merkmalen auf Postbelegen. Das Ganzstück (der Brief, die Karte) steht im Mittelpunkt dieser Exponate. Dabei können die Exponate der Postgeschichte sehr unterschiedliche Aspekte behandeln: Postgeschichtliche Heimatsammlungen befassen sich zum Beispiel mit der Systematik aller Stempelformen, die in einem Ort, Bezirk, oder Land in einem bestimmten Zeitabschnitt verwendet wurden. Sie können z.B. auch die Entwicklung Einschreibekennzeichnung in einem Ort oder einem Land behandeln. Andere befassen sich mit den ehemaligen Postrouten, die der Schiffspost auf bestimmten Routen oder Meeren, oder sie befassen sich mit der Entwicklung von Posttarifen, mit Bahnpost, Zensurpost, Dienstpost, Postautomation, mit der Behandlung von Nachportosendungen oder zurückgesandten Briefen. Es gibt noch eine Fülle anderer Möglichkeiten, dabei geht es jedoch immer um die Behandlung von Poststücken bei der Versendung.

Eine Mischung zwischen Ländersammlung und postgeschichtlicher Sammlung sind die Luftpostsammlungen. Eigentlich handelt es sich dabei ja um postgeschichtliche Sammlungen, in welchen bestimmte Postrouten, oder die Postrouten bestimmter Firmen aufgezeigt werden, ähnlich wie bei der Bahn- oder Schiffspost. Jedoch brachten viele Länder Luftpostmarken heraus, die entweder zusätzlich oder ausschließlich für die Flugpost verwendet werden mussten. So ist also hier eine Kombination von Marken und Belegen gleichermaßen möglich.

Ganzsachen sind Briefumschläge, Faltbriefe und Postkarten mit einem eingedruckten Wertzeichen. Sie sind Briefmarke und Umschlag zugleich! Ganzsachensammlungen befassen sich systematisch mit allen Ganzsachen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt herausgegeben wurden. Dabei wird ähnlich wie bei den Ländersammlungen auf Papier-, Farb- und Druckabweichungen, nach Druckerzeichen oder sonstigen Unterschieden, bei den einzelnen Auflagen geachtet. Dazu gehören auch Zweckbestimmungen wie Luftpostleichtbriefe, Rohrpostsendungen, eingedruckte Eil- oder Einschreibe-Kennzeichnungen usw.

Exponate der Maximaphilie können nach Gesichtspunkten der Ländersammlungen aufgebaut werden. Unter Maximaphilie verstehen wir das Sammeln von sogenannten Maximumkarten. Dabei handelt es sich um handelsübliche Ansichtskarten, welche das gleiche Motiv zeigen, wie eine auf ihnen aufgeklebte Briefmarke und die mit einem motivbezogenen Stempel abgestempelt sind. Auch hier kommt es auf die Einhaltung der Systematik der Markenausgaben an.

Alle die bisher genannten Exponate haben eines gemeinsam, nämlich dass sie eine gewisse von der Postverwaltung vorgegebene Systematik folgen müssen. Die Klarheit der Systematik anhand der Sammelstücke möglichst vollständig für das gewählte Land und den gewählten Zeitraum aufzuzeigen, ist Ziel dieser Exponate. Deshalb können alle auch nach gleichen Kriterien bewertet werden. Welche Kriterien das sind, zeigt der Bewertungsbogen mit der Kennzeichnung "Ländersammlung" (rechts oben auf dem Bogen) (Bewertungsbogen_allg.pdf, 60 KB).

Außerdem gibt es noch die große Gruppe der Thematischen Exponate. Bei ihnen geht es nicht um die Systematik von Ausgaben. Hier müssen wir total umdenken. Thematische Exponate behandeln ein bestimmtes Thema, welches sich der Sammler selbst aussucht. Die Themen könne alle Bereiche unseres Lebens umfassen. So können sie technische wie Eisenbahn, wirtschaftliche wie das Bankwesen, religiöse wie die Reformation, oder künstlerische wie Peter Paul Rubens, sportliche wie Fußball, und, und, und sein.

Der Sammler soll dabei Briefmarken, Poststempel und sonstigen postalischen Belege aus aller Zeit und aus aller Welt zu seinem selbstgewählten Thema zusammentragen und die Geschichte dieses Themas mit seinem Sammelgut erzählen. Hier kommt es also allein auf das gewählte Thema an, welche das Sammelgut eingrenzt, dafür wird der Sammler nicht durch Zeitabschnitte oder Ländergrenzen eingeengt.

Dass diese Exponate nach ganz anderen Gesichtpunkten zu bewerten sind, liegt wohl auf der Hand. Der dazugehörige Bewertungsbogen - oben rechts mit 'Thematik' gekennzeichnet -, kann hier angesehen werden: Bewertungsbogen_them.pdf, 49 KB.

Anhand des Bewertungsbogens kann jetzt jeder einmal selbst versuchen, das eine oder andere Exponat zu bewerten und später seine Punkte mit denen der Jury zu vergleichen. Aber vorher sollen noch die einzelnen Bewertungskriterien erläutert werden:

Zur Bewertung von Länder- und postgeschichtlichen Sammlungen

Zur Bewertung thematischer Sammlungen

Neugierig geworden?

Damit müsste eigentlich im Wesentlichen alles gesagt sein, was man zur Bewertung eines Ausstellungsexponates wissen sollte. Jetzt kann jeder den Bewertungsbogen in die Hand nehmen und sich selbst einmal als Preisrichter versuchen. Wer jetzt Lust bekommen hat, auch eine Briefmarkensammlung zu beginnen, der kann sich am Infostand, oder schriftlich bei der Deutschen Philatelisten Jugend e.V., Postfach 1353, 52503 Geilenkirchen melden und bekommt die für ihn am nächstgelegene Jugendgruppe genannt. Dort kann man das alles lernen, was zum Wissen und Handwerkszeug eines guten Philatelisten gebraucht wird.

Ja und wer von den jungen Briefmarkensammlern jetzt doch Lust aufs Ausstellen bekommen hat, dem sei zu empfehlen, doch zu den Gesprächen mit den Ausstellern und Preisrichtern zu kommen und mit zuzuhören. Man kann mehr daraus lernen, als aus jedem geschriebenen Aufsatz. Der Termin für die Gespräche steht vorne im Katalog im Ausstellungsprogramm.

Noch eine Entschuldigung zum Schluss: Um alles leichter lesbar zu machen, wurden hier nur die männlichen Sprachformen verwendet. Aber auch in der Philatelie gilt: Alles was Mann kann, kann Frau mindestens ebenso gut! Dies beweist in der NAJUBRIA `03 in Oberhausen eine überaus rege Teilnahme von erfolgreichen weiblichen Ausstellern!


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